Samstag, 31. Mai 2008

15 pretty minutes, 14 ugly songs...

HU Punk History Part 2


The Asozialsky und Hatsch "Peter scheisst ins Klassenbuch" (
C-15, 1987, "Red Jacket Tapes"/ schweinehundtapes)


Weiter geht die Dokumentation der eigenen provinziellen Punkrock-Pubertät (im kulturellen Weltmittelpunkt Hanau am Main). Vorher möchte ich aber nochmal klarstellen: es geht hier nicht darum, Menschen, die inzwischen einflußreiche gesellschaftliche Positionen begleiten (wohin auch immer...) der Lächerlichkeit ihrer Heranwachsensjahre preiszugeben. Ich halte das auch für nicht möglich, denn was gut ist, ist grundsätzlich gut und kann mit den Jahren höchstens besser, nie anders werden.
Die HU-Punk-History will Anerkennung und Verbreitung persönlicher Kulturschätze - sie ist eine musikalisch untermalte Analyse der Zeit, in der (für mich) alles anfing. Sie will doch nur porträtieren, wer dabei war und was er sang...

Fassen wir uns deshalb jetzt mal an die eigene Nase: hier kommt das allererste tape der Punkrock-Band "The Asozialsky und Hatsch". Die waren mein Bruder Raul und ich. 1987 machten wir unter dem Namen "Glück Gluck Glück" schon 3 Jahre komischen Casio-Pop im aufwändigen Overdub-Verfahren (4-Spur-Rekorder ließ das Taschengeldbudget noch nicht zu), als wir im Herbst des Jahres an einem langweiligen Nachmittag auf die äußerst spontane Idee kamen: jetzt machen wir eine Punkband!! Das Konzept in Kürze: nur Drumpcomputer, Gitarre und Gesang, keine Keyboards, keine vorher einstudierten Songs oder aufgeschriebene Texte. Kurz gesagt: eine C-15 Kassette in einer Zeit von höchstens 18 Minuten bespielen.


Folglich sind die Songs hier komplett improvisiert, wurden allerhöchstens einmal vor der Aufnahme geübt (meistens sind das aber sogar first takes!) und bieten somit einen tiefen Einblick in die Seele heranwachsender deutscher Provinzjugendlicher Ende der 80-ziger Jahre und von dem, was sie als "Punk-Band" verkleidet, zu sagen und zu kritisieren haben. Reinster Gymnasiasten-Punk in seiner unverdorbensten Urform also. Der Titel der Kassette alleine drückt ja schon aus, was wir damals, im elterlichen Proberaum, unter der krassesten Form von Anarchie verstanden! Ähnlich entstand auch der Bandname, der natürlich auf dem Titel der US-Krimiserie "Starsky und Hutch" beruht.
Trotz der privaten Verschrobenheit dieser Aufnahmen sind hier einige Songs vertreten, die zu echten Klassikern avancierten und die wir im Repertoire aller A&H-Nachfolgebands spielten, etwa das romantische "I love you", oder das Sex Pistols-hafte (fanden wir damals) "Summertime". Nicht zu vergessen "Porno in Schlumpfhausen" ( "...er fickt die kleinen Schlümpfelein // und hat kein Gewissen dabei...").

Der wichtigste Song der Rockgeschichte
Auch auf dieser Kassette zu finden: der wichtigste Song der Rockgeschichte -
"1 Prinzip"
!
Seit jeher und bis heute spielen wir den, wenn Raul & ich gemeinsam auftreten - und versäumen dabei nie, auf die Wichtigkeit dieses kleinen Liedes hinzuweisen. Auch ich mache hier keine Ausnahme: "1 Prinzip" von Asozialsky und Hatsch ist der wichtigste Song der Rockgeschichte. Es hat niemals einen wichtigeren gegeben und es ist unmöglich (komplett ausgeschlossen!) daß jemals ein noch wichtigerer Song als dieser geschrieben werden kann. Das ist 1 Prinzip! Punkt. Das tape erschien übrigens noch auf "Red Jacket Tapes" - ein früher Vorläufer des schweinehundtapes-Labels, aber diese Informationen erwähne ich nur der Form halber. Braucht ihr euch nicht merken.

Download: Asozialsky und Hatsch: "Peter scheisst ins Klassenbuch"
Mediafire



Asozialsky und Hatsch: Porno in Schlumpfhausen

Mittwoch, 28. Mai 2008

Der Computer, was tut er...


Looplab (T. Kauke) - Pinch E.P.
(2001, CD-R, unreleased)


1. pinch - first movement
2. pinch - second movement

3. pinch - git.bass version

4. pinch - orbit mix
5. pinch - the drum

Noch eine CD mit elektronischen Stücken, die speziell für den Zweck produziert wurden, Mittwochsvormittag die Cafeteria der Offenbacher Hochschule für Gestaltung geschmackvoll zu beschallen, wenn ich und Raul dort den Verkauf machten und die Musikanlage schamlos zur Verbreitung unsrer eigenen (elektronischen) Musik ausnutzten. Wie und warum wurde bereits hier erzählt. Diese Aufnahmen stammen aus der sehr kurzen Periode, als der Computer noch nicht Chef war sondern als gleichberechtigter Musiker mitspielen durfte. Der Arbeitsspeicher konnte zwar via ReBirth schon amtliches 303-Acidgeknarze emulieren, das aber in Kombination mit echten Instrumenten auch noch aufzunehmen, war noch etwas viel verlangt damals (besonders bei der Gurke, die ich hatte...).
Deshalb sind diese Mixe Ausschnitte aus endlos langen Direct-to-DAT-Jams, in denen noch jede Parameterveränderung live per Hand (d.h. per Maus) vorgenommen wurde. Das Gerede vom "virtuellen Instrument" war in dieser Zeit noch nicht sinnentleert sondern Realität, was sich für mich auch dadurch ausdrückt, daß auf Track drei die virtuelle 303 einfach von einer handgespielten Bassgitarre übernommen wurde. Alle Instrumente sollten gleich sein, nicht manche gleicher...

Pinch E.P. hier downloaden
.

Looplab (T.Kauke): Pinch - Second Movement

Sonntag, 25. Mai 2008

"Gestern noch schlechter Punk, heute schon Legende"


Heute beginne ich endlich mal die Kolumne, die mir schon länger am Herzen liegt - eine Topographie der Spät-Achtziger Hanau Punk-Szene, in der ich und meine Leute aufgewachsen sind... Unter dem Titel "HU Punk History" werde ich nun hin und wieder in die tapekiste greifen und eine von den Kassetten rausfischen, mit denen ich musikalisch nichts zu tun hatte - die aber zur selben Zeit im selben sozialen Umfeld entstanden sind wie mein eigenes schweinehund-KIX-Imperium. Den Anfang soll dabei ein tape machen, von dem ich fast sicher bin, daß es auch überregional für Interesse sorgen wird:


Die Schwiegersöhne: "Davon abgesehen" 1988-1990
(C-60, 1991, Privatveröffentlichung, remastered 2008)


Ja, hier handelt es sich um die einzige veröffentlichte Kassette der Hanauer Punkband, in der Linus Volkmann Sänger und Texter war.
Volkmann ist heute freier Autor und Redakteur beim Musikpropaganda-Magazin "INTRO" und außerdem ein Teil des Elektropopduos "Bum Khun Cha Youth".
Lange aber, bevor es uns Schlümpfe alle mehr oder weniger weit in die große Welt hinausgetrieben hat, waren er und Die Schwiegersöhne fester Bestandteil unseres provinziellen Punkrock-Universums "Hanau und Umland". Das für uns alle irgendwann Mitte der Achtziger begann, als in der damaligen Hauptstadt des kulturellen Hippietums endlich - bloß 15 Jahre verspätet - auch mal Punk vorbeischaute. Lange vor Internet und globaler Information, noch auf handgenähte Fanzines und Mund-zu-Mund-Empfehlungen angewiesen, entwickelte sich ganz langsam eine "lokale Szene". Plötzlich gab es ein besetztes Haus in der Metzgerstraße, ein regelmässiges internationales Liveprogramm mit hippen Bands direkt im Hanauer Kulturbasar (Höhepunkte z.B. My Bloody Valentine 1988 und Nirvana 1989) und dann war es auch schon geschehen: allerhand Jugendliche begannen, ihre Jugend in komischen Bands zu verschwenden.

Den Schwiegersöhnen eilte ein Ruf voraus, der - heruntergerechnet auf das Verhältnis "Die-ganze-Welt zu Hanau" ungefähr dem der Sex Pistols entsprach! Sie trugen uniforme blaue Bomberjacken mit aufgesprühtem, gelbem Bandschriftzug und polarisierten damit die Leute wie eine Rockerbande (ich selbst wurde als Zivildienstleistender Zeuge, wie ganze Dorfgangs Pläne schmiedeten, der gesamten Band aus Maul zu hauen).
Das beste an ihnen aber war: sie waren wirklich Punk, d.h. sie konnten (anfangs) überhaupt nicht spielen, taten das aber trotzdem. Mit einer beherzten Großmäuligkeit und Songs mit Titeln wie "Amnestie für Polizistenmörder", "Sex mit Toten" oder eine Ich-will-Spaß-Coverversion mit dem Refrain "Skinhead, Skinhead hörst du mich, deine Freundin vögel ich"...Was sonst kann man von seiner örtlichen Punkband verlangen?

Dabei findet sich in diesen Stücken - wie bei Frühwerken gern mal üblich - bereits rudimentär alles angelegt, was sich an selbstreflektiven und -kritischen Humor heute auch in Volkmann's tollen Romanen (check hier oder hier) und in seinen Bum Khun Cha Youth -Texten tummelt.
Natürlich ist das auch noch durchsetzt mit Abiturienten-Proll-Humor (wir waren doch alle noch soooo jung!.) und von der damals bei Punkers obligaten politischen Korrektness.
Wenn die sich mit den Jahrzehnten auch bei manchen etwas relativiert haben mag (fleischessen find ich geil), ist doch eine gewisse Grundhaltung zu den Dingen - wie sie sind und sein könnten - zurückgeblieben. Für immer und immer.
Deswegen darf es kein Wunder sein, daß diese Aufnahmen von mir höchstselbst sanft digital aufbereitet und remastert wurden, um euch die bestmöglichste Soundqualität gleich mitzuschenken. Sei es vielleicht für manchen nur aus historischen oder kuriosen Gründen: diese Aufnahmen müssen gehört werden! Auf die herrlich aufschlußreichen Anekdoten im Booklet sei da nochmal extra verwiesen (welches natürlich als pdf dem Download beiliegt...)

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Die Schwiegersöhne: Alkoholiker

Samstag, 24. Mai 2008

Intelligent Spastmusic


bloob.mud - Servo Membran, C-20,
schweinehundtapes 1997 (sht 045)


Hier noch so' ne Kassette aus der Spätzeit des scheinehundtapes-Labels. Das erste Tape von bloob.mud, also vom ollen Manutchehr, der heute unter dem Namen fym auf der ganzen Welt bekannt ist und auf seinem extraordinären boogizm-Label anspruchsvolle Techno-Platten herausgibt (und nicht nur dort, man kann auch mal bei Catenaccio reinclicken, da hat er gerade zusammen mit Diane eine neue Platte gemacht, die man sich hier anhören kann!).
Die Stücke auf diesem Tape sind
teilweise ziemlich spastisch - also im besten Sinne des Wortes untanzbar, da der Groove durch fieses Programmieren bei manchen Nummern wirklich ad absurdum geführt wurde. So eine Haltung zu "Dance" ist ja nie wirklich populär geworden (sind nämlich doch alles Huren des Tanzflurs, die Herren und Damen Technoproduzenten, bei aller Abgedrehtheit der Sounds wird sich doch immer um die Möglichkeit des Diskothekeneinsatzes bemüht). Bloob.mud war das damals voll egal - und wenn der Beat doch einmal grade durchgeht, dann baden seine Stücke in herrlich cheesigen 80-er FM-Synthese-Billig-Sounds. Als wäre nie etwas anderes als 1984 gewesen! Nie wiederveröffentlicht worden, das ganze Material. (Nicht nur) Boogizm-Fans sollten jetzt zuschlagen.

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bloob.mud: cheap

Freitag, 23. Mai 2008

Elektronischer Schweinehund ??


elektr.hund_kompilation_no_1
(1997, C-60, schweinehundtapes sht40)


Mal keine so langen Geschichten schreiben: hier ist schweinehundtape nr. 40 von 1997 - der erste Sampler mit Elektronischer Musik, der auf dem Unterlabel "elektr.hund" veröffentlicht wurde.
Drei Projekte si
nd hier drauf vertreten, nämlich Raultronic (Raul's Raul-Techno-Projekt, von dem ich hier schon mal geschrieben habe), bloob.mud (ein frühes Pseudonym von fym, der heute das erlesene Technolabel boogizm macht) und Looplab (mein eigenes Elektro/Ambient-Projekt, das ich seit 1995 im Bedarfsfall betreibe).Alles hierdrauf sind Exklussivtracks, die sonst nirgends veröffentlicht wurden. Fand eine Weile lang reissenden Absatz, dieses 6o-Minuten tape - man kriegte es bei Raul & mir Mittwochs vormittags in der Cafeteria der Offenbacher Hochchule für Gestaltung. Morgens zum ersten Kaffee gleich ein tape mitgekauft - solche Leute gab es noch in den 90-ern...

a

bloob.mud - inside outside
raultronic - tmu
looplab - original spast

bloob.mud - frogged

raultronic - all left red gear

looplab - acetate

bloob.mud - black star ninja
looplab - smoos'n' hit


b
raultronic - prodomo

bloob.mud - hypnosis

looplab - sweestress
ra
ultronic - swap
bloob.mud - fever
looplab - inv.of killer

raultronic - z-vor


dowload:
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offenbar hat track 2
einige digitalen macken, bitte hier eine
bessere version downloaden:

("
raultronic: tmu" - corrected version)







bloob.mud - frogged

Donnerstag, 22. Mai 2008

Frühstück bei Lula Mae Barnes


Holly Golightly - The Original Demotapes 1992-95
(CD-R, private Release)


Wir waren die ersten, ätsch! Denn schon viele Jahre, bevor die Britin gleichen Namens (die übrigens von ihren bekloppten Eltern tatsächlich so getauft wurde: Holly Golightly Smith) ihre Karriere begann, hatten wir von KIX multimedia bereits eine gleichnamige Band am Start. Die bestand aus Musikern der Rockband Kaktuxxe (Manutchehr, Pepi und ich) plus der Sängerin Steff und wurde gegründet, um Musik jenseits von dem Kraut-Punk-Rock, den wir sonst so spielten. Nämlich z.B. Sixties-Flowerpop, Disco, Ska, Funk und was weiss ich.

Holly Golightly existierte von 1991 - 1995 und hatte dafür, daß sie eigentlich nur als Freizeitbeschäftigung geplant war, ein erstaunliches Pensum an Auftritten in diesen Jahren (im Vergleich jedenfalls zu den anderen Bands, die wir alle auch noch machten.), 1993 sogar eine kleine Norddeutschlandtournee mit Auftritten in Hamburg, Oldenburg und Aurich (oder so - mein Gedächtniss hat in diesem Zeitraum einige Löcher zu vermelden, ähem...).
Ich glaube aber, wir waren ziemlich cool. Durch den natürlichen Charme von Steff und der allgemeinen Schrammeligkeit der ganzen Band wurde Holly Golightly schnell zu einer Lieblingsband von LoFi und Indie-Fans dieser Tage. Andere, etabliertere Musikliebhaber verstanden die ganze Attitüde aber überhaupt nicht, wie dieser kürzlich wiederentdeckte Zeitungsausschnitt von 1994 eindrucksvoll belegt. (clicken für groß)

Wir spielten fast ausschliesslich eigene Songs, die sowohl musikalisch als auch textlich eine sympathische, perfekt inszenierte Unperfektheit ausstrahlte, etwa bei "Swedish Snake":

"I'm the swedish snake, i got no problem but the 's'.
I would like to bite a cow, bite her until she's dead.
then i go back to sweden, bite a cat and rest in freedom"

Die paar Coverversionen, die wir im Repertoire hatten (Rolling Stones
, Gloria Gaynour, Blondie) klangen immer so wenig nach dem Orginal, daß sicher mancheiner dachte, die hätten wir auch selber geschrieben. 1992 veröffentlichten wir unsre einzige 7" Platte "Happy". Welche lustigerweise bei Discogs als erste Platte von Miss Smith gelistet ist.
(Nachtrag 2011: inzwischen hat es sich aber rumgesprochen, dass es sich hier um zwei unterschiedliche Holly-Bands handelt...)


Aber ätsch, internet: so linear ist die Welt eben doch nicht. Dankeschön auch Audrey und Truman, da habt ihr der Menschheit ja ein großes Durcheinander bereitet mit eurem blöden Mittagessen bei Cartier...


Diese CD ist eine private, nie veröffentlichte Zusammenstellung beinahe aller Demotapes, die Holly Golightly damals aufgenommen haben. Darunter befinden sich nicht nur die 3 Tracks der "Happy"-Single (sowie das Holly-Stück von der Schallplatte, die dem KIX-Comicalbum "Insekt" beilag). Sondern auch die allerletzten, mit Drumcomputer eingespielten Jams, die mir heute persönlich am besten gefallen, weil auf ihnen nämlich Holly Golightly-Schlagzeuger (und Sänger der Kaktuxxe) Manutchehr oft mit Steff im Duett singt, was dem ganzen Holly Golightly Sound nochmal ein schönes Quentchen düsteren Wahnsinn hinzufügt (höre "Come to me")...

Download "Holly Golightly Original Demotapes 1992 - 1995":

mediafire


Weitere Informationen hier (runterscrollen). Oder jedoch hier, hier und hier.


Dear friends from internationalistan, although i'm still too lazy to translate my posts to english (that is, until i get requests to do so), today it's an exception: i think the world (which is you
whoever is reading) should know that this post is not about the british artist Holly Golightly but about our little sixtiesbeat-discopunk band of the same name.
And we were first ! It was us who released the 7'' Single "Happy" in 1992 on our own Kix Multimedia Label in Hanau Germany, which is listed as a release by the british Holly at discogs. Don't believe the hype - but buy the record anyway. Or download this CD, because the tracks are included there. For all this confusion you can say thank you to Audrey and Truman and their stupid lunch at Cartier's....



Holly Golightly - Good Days

Mittwoch, 21. Mai 2008

Träger von Ideen

Hurra - eine Nacht hat es mich gekostet, aber nun weiss ich, wie ich hier einen online-mp3-Player einbinden kann. Künftig also immer eine Kostprobe zum Live anhören. Und nicht nur das: auch rückwirkend werden die alten posts nach und nach mit so einem Player ausgestattet werden. Um diese Neuerung ordentlich zu feiern, hören wir den Lalala-Song !

Torstn Kauke - Lalala-Song (2007)

Dienstag, 20. Mai 2008

I feel like something inside my Soul...

Kaktuxxe "Mme Butterfly E.P." (1992)
(in dieser Form bisher unveröffentlicht)


Die Kaktuxxe waren die "Mutterband der KIX-Connection", die Band also, in der alle Mitglieder der Künstlergruppe KIX irgendetwas zu tun hatten, sei es an den Instrumenten (5 Leute) oder an den Dia-Projektoren (Rautie) oder als guter Geist (Steff, die Sängerin der Hanauer Band Holly Golightly)... Angefangen mit authentischem Deutsch-Punk machte die Band, unseren musikalischen Interessen folgend, abenteuerliche Metamorphosen von Krautrock und Noise über Funk bis hin zu Disco durch. Was damals unerhört war für eine Rock-Band, noch dazu in Hanau. Konnte man ja dann nicht mehr richtig einschätzen, was die eigentlich für Musik machen.

Jedenfalls, im Herbst 1992 klingelte im KIX-Büro das Telefon. Ein Anruf. Von einem Studio aus dem beschaulichen Kilianstädten, ein grünes Örtchen in den Wäldern vor Hanau. Was denn nun sei...??? Hatten wir doch tatsächlich einen Gratis-Studiotermin vergessen, den wir durch den 2. Platz auf einem lokalen Nachwuchsfestival gewonnen hatten!

Babaloo !
Das ermutigte uns, dieses Wochenende völlig experimentell zu gestalten um selber gespannt zu sein, was dabei entstehen würde... Entstanden ist schließlich die "Mme Butterfly E.P.", die gar nicht mehr so nach dem rumpeligen Punkrock klang, den die Band bis dahin so gemacht hatte, sondern mehr in Richtung Gitarrenpop schielte, zumindest im Titelsong "Mme Butterfly", von dem wir auch noch einen lustigen Remix mit allerlei komischen elektronischen Sounds produzierten...


Einige Monate bestand der Plan, die komplette Session in einem Guß, am liebsten auf einer 7'' Single, zu veröffentlichen. Die Idee zur "Mme Butterfly E.P" war geboren. Leider wollte aber keines der Hanauer Labels, die wir fragten, die Aufnahmen so veröffentlichen. Weswegen die E.P. nie erschienen ist. Einige Songs aus dieser Session wurden auf verschiedenen Samplern und Tapes veröffentlicht, der Rest blieb bis 1999, zur Kaktuxxe Anthologie-CD "Unpopular Kix Masters", unveröffentlicht.

Hier jetzt zum ersten Mal: Die Orginal "Mme Butterfly E.P.", so wie sie ursprünglich veröffentlicht werden sollte: DOWNLOAD

Hier gibt's immer noch die 1. Kaktuxxe CD "chicallagazelle"
Hier gibt es ausführlichere Texte zu den Kaktuxxen

P.S.: Anlass zu diesem post war übrigens ein E-Mail von einer Andrea, in dem sie u.a. schrieb:
"...die Kaktuxxe haben im Nibblehouse Studio in Schöneck, Kilianstädten ein paar Songs aufgenommen. Ich glaube das war 1992. Ich habe damals dort gewohnt und bei einem Lied, hat mein Sohn Daniel; er war damals 3 Jahre alt; beim Intro mitgewirkt...".
Wow - wäre das eine tolle Geschichte gewesen. Leider gibt es aber kein Kind auf diesen Aufnahmen...(ausser den infantilen Kaktuxxen selbst). Inzwischen ist leider klar, daß es sich um eine andere Band handelte, auf der Daniel ein Intro gesprochen hat. Schade.

P.P.S.: Ein bisschen ist dieser post auch dem Andenken an den kürzlich viel zu früh verstorbenen Herrn Andre Fiedler gewidmet, der damals als Co-Chef des Hanauer Labels Blue Records mal einen Nachmittag mit dem Gedanken spielte, die "Mme Butterfly E.P." zu veröffentlichen. Und seinem Kollegen Wille, der seit vielen Jahren vergeblich auf eine Kopie der "Unpopular Kix Masters"-CD wartet. Vielleicht stolpert er ja wenigstens mal über diesen Download hier.

Kaktuxxe - Mme Butterfly

Sonntag, 18. Mai 2008

"...das ist schön um das zu tun."


Jörg Ritter: "To boldly Go part 2 - Old Firehands Tod",
C-15, 1991, schweinehundtapes (sht 012)


Oh ja, hier ist er endlich: der 2. Teil mit herrjoergritter's genialen frühen Kinder- hörspiel-Cut ups, der zusammen mit Teil 1 zu den erfolgreichsten tapes gehört, die ich auf dem kleinen Cassettenlabel "schweinehundtapes" in den frühen 90-er Jahren veröffentlicht habe. Die wesentlichsten Informationen habe ich bereits geschildert, als ich Teil 1 gepostet habe, lest da mal nach, denn das meiste trifft auch auf Teil 2 zu. Die dadaistisch (und bisweilen sexuell fragwürdig) anmutenden Ton-Montagen aus alten (hauptsächlich) Karl May-Abenteuer Schallplatten (und u.a. einer Porno-Cassette) verdichten sich in Teil 2 noch etwas eindringlicher zu einer haarsträubenden Geschichte, in der ständig fürchterlich skalpiert, geballert und gebrüllt wird. Dazwischen jede Menge leiser Schenkeldrücke. Geschickt sind Zitate aus Popsongs in die montierten Dialoge eingeflochten.
Ein Muß für Freunde obskurer Hörspielbearbeitungen und Semantik-Mashups.



Lauter wird nun allerdings wieder die Frage nach dem bis heute unver- öffentlichten Teil 3 von "To Boldly Go". Wie ich gerade erst wiedergelesen habe, war der ja bereits 1991 angekündigt worde. Wenn ich mal aus dem Beiblatt der Kassette zitieren darf: "To Boldly Go # 2 - Old Firehand's Tod ("Old Shatterhand Rape Case", Teil 2 von 3). Dieses Band ist die Fortsetzung des Hörspiels "Old Shatterhand Rape Case" (Teil 1 ist auf dem Magnetträger "To boldly Go #1" zu finden.)"

Soviel ich weiß, fliegt der beinahe fertig produzierte Abschluss des Dramas irgendwo bei Herrn Ritter in seinem wohlsortierten eigenem Archiv noch herum. Gerne würde ich das mal hören. Und anschliessend gar hier veröffentlichen. Und vielleicht gar in limitierter Auflage im Audiokassetten-Format, könnt ich mir vorstellen.
Das wär sooo cool Retro.

Ein Wort sollte wohl noch zum "Bonustrack" gemacht werden: der wurde damals aus einer Art
Prä-Files-Sharing-Gefühl heraus ans Ende der Cassette gepackt. Es handelt sich hier um eine Coverversion des Beatles Hits "She Loves You" in der einmaligen Interpretation des großartigen Peter Sellers. Solch obskuren Stoff findet man heute an einschlägigen Orten im internetz. Damals aber nur ganz unerwartet durch die selbstlose Tat von Eingeweihten - etwa am Ende einer schweinehund-Kasssette!! Gespürnjen Geblitz!

To Boldly Go Part 2 : Seite 1

Freitag, 16. Mai 2008

"...hier gibt es nichts zu sehen..."



"Weitergehn (Demo Version)"
Kamera, Schnitt, Musik - Torstn Kauke 2006

Donnerstag, 15. Mai 2008

Farbig oder Schwarzweiss


Raul: "Coloured or Blackwhite"
(C-46,
sht 021, schweinehundtapes 1992)


email von Raul, 17.04.08:
"wie schade. hab mir gerade mein exemplar vom raultape "coloured or blackwhite" angehört und es ist nur eine Seite bespielt. hoffentlcih ist das nicht öfter vorgekommen damals... Hast du eigentlich noch solche exemplare von den schweinehundtäpes? Masterbänder oä?"


Soviel also zum Anlaß, endlich mit der Wiederveröffentlichung alter Kassetten-
Klassiker in Datenform weiterzumachen, denn weisst du, Raul: klar hab ich die ganzen alten Mastertapes noch, ordentlich archiviert im 2 m hohen Regal auf meinem Klo...Und nicht nur das, natürlich auch das gesamte Kassetten-Artwork inkl. Textbuch und was es noch so gab (diese Werbeanzeige für das tape hier z.B., irgendwann mal im Fanzine "Der innere Schweinehund" veröffentlicht:).


Raul's 2. Tape "Coloured or Blackwhite" ist das ein bisschen untergegangene Punk-Pop-tape von Raul, an daß ich mich - bevor ich es digitalisiert habe - in seiner Gesamtheit kaum noch so richtig erinnern konnte.
Beim Wiederhören freut mich, wie sehr in dieser Musik der Spirit der wilden Punkrock-Zeit der Kaktuxxe und der frühen Underground-Verlags-Tage von KIX widerhallen. Erinnerungen über Erinnerungen...
Man hört die Einflusse der Musik, die uns damals so umgab, etwa The Jesus and Mary Chain, die Ramones, The-Clash-Dub-Reggae und - natürlich immer - Prince, gar nicht unbedingt so deutlich heraus.
Denn der primitive 4-Spur-Sound hat nun so garnix mehr zu tun mit dem, was heutzutage in einem computerisierten Heimstudio mit illegal heruntergeladener Profi-Software alles möglich ist. Das hier ist noch wundervoll handeschnitzter, ehrlicher, niedlicher und streckenweise sehr schräger Selber-Punk.


"Coloured and Blackwhite ist - um es gleich zu sagen - eine akustische Comicgeschichte. Hör sie und denk dir was." (aus dem Booklet)



Es freut mich besonders, festzustellen, daß ich selbst mehr als einmal als Studiomusiker zur Hilfe geholt wurde - kann ich mich doch an die Sessions kaum noch erinnern, höre aber deutlich meinen Gitarrenstil aus den alten Aufnahmen heraus. Schön, ist ja streckenweise fast Glück Gluck Glück !!
Etwas sonderbar kommt allerdings die Coverversion von "Waiting" (ein alter Hit unserer Punkrockkapelle Kaktuxxe), vor allem, wenn man das Orginal gar nicht mehr im Ohr hat...


Aber es gibt richtig gute Songs hierdrauf, die es verdient hätten, nach 16 Jahren noch mal überarbeitet und neu aufgenommen zu werden (he Raul, das ist eine Suggestion), meine Favoriten sind die Titel, die mir auch vor dem Wiederhören noch im Großhirn gespeichert waren, etwa "Insects", "R'n'R", "Don't You Leave" oder "Mami" (ein Kindersong, den fast genauso heute Rauls Sohn Frederik singen könnte: "Papi, ich mag mein Zimmer nicht aufräumen, Weltraumschlachten müssen doch gefährlich sein..."). Um nicht "Scheiße (Love ist nicht mehr, was es mal war)" zu vergessen - ein Lovesong, auf dem Brooke, der Au-Pair-Junge aus den USA mit seinem wundervoll amerikanischen Akzent singt. Der war ohnehin einer der lustigsten Pseudonyme, die sich Raul je ausgedacht hat (und natürlich auch eine Verneigung vor Camille a.k.a. Prince, das weiss ich doch)...

Es liegt nicht nur das Booklet zur Kassette bei, sondern auch noch ein paar Scans diverser farbiger und schwarzweisser Variationen des Covers!!

Download "Coloured or Blackwhite": Mediafire

Viel Spass.


P.S.: Und natürlich ist es damals, zur Zeiten des Kassetten-Labels "schweinehundtapes", nur ein einziges Mal vorgekommen, daß nur eine Seite bespielt war: Bei eben jenem tape, von dem Raul in seinem Mail schreibt. Sonst nie. Wer da anderes zu berichten weiß, soll sich nur melden...

Raul (feat. Brooke) - "Scheiße (Love ist nicht mehr, was es mal war)"



Dienstag, 13. Mai 2008

Hilfe, hilfe, sind Sie Arzt ?


Bum Khun Cha Youth "Am Strande von St. Antoine"


Zwei emails der Bum Khun Cha Youth zum video:

1. offiziell
"liebe freundinnen und freunde, liebe gäste, ja, toll. wer bekommt nicht gern dauernd links von allem und jedem geschickt? hier ist zumindest unserer. also der von bum khun cha youth. rummelplatz, männerschwarm und kein fleisch. besser ging’s nicht. beste grüße, linus"
2. privat
"kleintiere is the nigger of the world. wurde zumindest gerade eben im fernsehen gesagt. habe aber nur halb zugehört. vermutlich war der satz doch in den details anders. hier jedenfalls noch mal an deine funktionierende adresse das video mit uli. wir haben es schön schwul gehalten, wie du es so magst. und bei dir so? schon voll? oder wieder?"

Sonntag, 11. Mai 2008

38317 / Superstolk - Online Split Single


Bossblogger

(38317)

Du blogst fuer den Boss
Du blogst fuer den Boss
Du blogst fuer den Boss

Du hackst fuer den Boss
Du hackst fuer den Boss
Du hackst fuer den Boss

Du tanzt fuer den Boss
Du tanzt fuer den Boss
Du tanzt fuer den Boss

Kein Schlaf, kein Code
Kein Schlaf, kein Code
Kein Code, kein Schlaf

fuer Ni

(c) 2006/2008 n0name

superstolk-bossblogger.mp3*
38317-bossblogger.mp3

http://www.n0name.de/38317/bossblogger
* Aufgenommen live @ Ritter's
Atelier (Offenbach), Maerz 2008





38317 - Bossblogger


Mittwoch, 7. Mai 2008

Monsters of Kunstzwerg

"...oh dein super Superhut
steht dir ausgesprochen gut"

Das offizielle Kunstzwerg-Logo

Hier nun endlich ein paar Eindrücke vom Superstolk-Konzert auf dem Kunstzwerg-Festival in Mainz (2-3.5.2008). Dieses charmante zweitägige Kunst-Festival wurde mit einem Konzertabend im "Haus der Jugend"
(die heutzutage bekanntlich bis weit über 60 anhält) eröffnet.

"Die Solidarität"

Eingangs spielte "Die Solidarität" ein Potpourri der schönsten Arbeiterlieder (ihr wisst schon, "Vorwärts und nicht vergessen" und ähnliche Gassenhauer, die 100 Jahre später scheinbar aktueller denn je zuvor klingen...).
Das war ein schöner Liedervortrag mit musikalisch behutsam modernisierten Versionen - dennoch war ich froh, im Westen geboren worden zu sein und deshalb aller Ost- und Nostalgie zum Trotz nicht an langweilige und spießige FDJ-Veranstaltungen etc. erinnert werden zu müssen noch zu können. Hah!

"The Latha Movement"

Gerockt wurden wir - und zwar schwer - von der erstaunlichen Mainzer Band Latah Movement die mit einer famosen Mischung von Elektro, Synthiepop und Rrrrock (mit viiiiel Blockflöten- und Waldhorn-Einsatz) und gleich 2 süßen Sängerinnen (von der eine auch noch - wow - über ein Kaospad singt) aufwarteten und uns prinzipiell und überhaupt sehr, sehr, sehr begeisterten...

Die Popgruppe Superstolk


Tja - und zwischen diesem beiden Events stand also >der Auftritt eurer Popgruppe Superstolk an.Ein Anlass, zu dem wir extra ein paar alte Klassiker von Superstolk aus der Versenkung zurück ins Live-Repertoire beförderten, etwa "Was kostet die Welt" oder die lange nicht mehr gespielte Hymne "Ansonsten Schrank".

"Wenn alles andere nicht mehr wahr ist..."


Die Darbietung des letztgenannten Songs nahm eine erstaunliche Wendung, als zum vermeintlichen Höhepunkt der Nummer die Steckerleiste mit den Netztgeräten ALLER elektronischer Instrumente vor Begeisterung vom Tisch fiel und damit für ein sehr abruptes Ende des Songs sorgte. Aber Ätsch Zufall, Du Sau: das hat uns nicht aus der Ruhe und angenehmen "Scheissegal"-Haltung herausbringen können.

Die Kamera ist dabei: hier genau DER Moment,
in
dem während des Vortrags von "Ansonsten Schrank"
die Steckerleiste
vom Tisch fällt.


Hören Sie hier 3 exklussive Ausschnitte (bzw. 2 exklussive, denn ein Stück gibt's auch auf der Superstolk-myspace-Seite zum online hören) des verrückten Kunstzwerg-Auftritts der Popgruppe Superstolk:

(Danke an den anonym-bleiben-wollenden Mann hinter
der Kamera
für dieses und die anderen Bilder)





Superstolk - Ansonsten Schrank (Steckerleisten Version)